Freitag, 14. Oktober 2011

Der wirklich beste Torhüter der Welt

Der beste Torhüter der Welt heisst weder Neuer, noch Casillas, de Gea oder Leno. Das Problem des besten Torhüter der Welt ist nur, dass ihn keiner kennt, abgesehen von mir und ein paar wenigen die so verrückt waren, sich die U20 Campeonato Sudamericano anzusehen. Und von den paar Fußballfans, die sich das Ganze angesehen haben, hat sich die Hälfte eh nur für Neymar interessiert. Was ja irgendwie auch nicht ganz falsch ist. Dafür haben sie ihn verpasst. Salvador Ichazo. Einen der besten seines Fachs. Momentan hat Uruguay mehrer Torhüter, die mehr als nur gut sind, Fernando Muslera, gegen den man lieber keine Elfmeter schiessen möchte oder Mathías Cubero, den U17-Torhüter, der an der Weltmeisterschaft den Preis als besten Torhüter entgegennehmen durfte und bis zum Finale nur ein Tor kassierte, aber keiner ist so wie dieser Ichazo. Normalerweise bin ich vorsichtig mit Lob, was all die junge Torhüter angeht, die momentan durch die Medien geschleppt werden, aber er hat die Charakterstärke und die Reife eine ganze Mannschaft zurück ins Spiel zu bringen, so dass ich ihm auch zutraue auf der ganz grossen Bühne zu spielen. Wie stark Leno mental ist, weiss ich nicht, aber ich bezweifle, dass er schon so weit wie Ichazo ist. Momentan hechtet dieser noch bei Danubio in Uruguay den Bällen nach. Aber der beste Torhüter der Welt hat grosses vor. Vielleicht schon an der Olympiade 2012 in London.....

http://de.fifa.com/tournaments/archive/u17worldcup/nigeria2009/news/newsid=1131712.html#die+stetige+steigerung+celeste
http://www.transfermarkt.de/de/salvador-ichazo/profil/spieler_131098.html

Dienstag, 27. September 2011

Mia san Mia, Messi und ManCity

Ein 3:0 Sieg gegen Leverkusen ist an sich nicht spektakulär. Denkt man. Doch dass die Bayern immer ein bisschen anders denken, muss man auch beachten. Um sämtliche Probleme-und die gibt es beim FC Hollywood tagtäglich-unter den Teppich zu kehren wird nach einem 3:0 Sieg gegen ein momentan eher unterdurchschnittliches Team schnell mal gefeiert als hätte man eben Barcelona in die ewigen Jagdgründe geschickt.
Fehlendes Selbsbewusstsein ist offenbar ein Fremdwort für die Mia san Mia-Truppe, Ribéry vergleicht seine Mannschaft sogar ohne mit der Wimper zu zucken mit Real. Laut eigener Aussage ist er sogar mal wieder der alte, wahre Ribéry. Ein Jahr, in dem ich dies nicht zu hören bekomme, wäre ein verlorenes Jahr....
Dank Franck weiss ich jetzt sogar, dass Messi sich wegen ihm warm anziehen muss. Noch ernstzunehmender ist aber die Aussage dass "diese Bayern die besten sind, die ich kenne". Und da Ribéry auch wirklich alle Bayern-Mannschaften der vergangenen 50 Jahre kennt, sollte ManCity sich wirklich in Acht nehmen.
Ginge es nach Ribéry, so haben diese nämlich heute in München bloss sein Trikot abzuholen und möglichst schnell wieder aus seinem Universum zu verschwinden.
Daran zu denken, dass mit dem Trikot auch noch 3 Punkte nach Manchester gehen, verbietet sich in München selbstverständlich.

Samstag, 24. September 2011

Warum wir abnormal sind und Kurz brauchen

Spiele gegen den VFL Wolfsburg sind meistens langweilig. Oder scheiße. Das Spiel gestern war beides. Normalerweise spielt eine Mannschaft in der Überzahl besser. Normalerweise. Aber was ist bei uns schon normal?
In der 1.HZ war der FCK die klar bessere, mutigere Mannschaft, selbst Rodnei, der letzten Samstag ständig herumstolperte bewies heute mehr Bodenhaftung (liegts an den neuen Schuhen?) und hatte einige sehr gute Szenen.
Ich selbst war deutlich ruhiger als noch vor einer Woche-abgesehen davon, dass ich kurz vor der Pause den Schiedsrichter für einen FCK-Spieler hielt und ihn beschimpfte, als er den Ball an sich vorbeirollen ließ. Anlass zum jubeln gab wenige Minuten später dafür die rote Karte für Kyrgiakos.


Ich erhoffte mir viel von der 2.HZ, aber leider gehört der FCK nicht zu den 99% die in der Überzahl stärker sind, sondern zu denen, die sogar in Unterzahl noch besser spielen. Keiner wusste so recht mit der neuen Situation umzugehen und die Freude über Vermouths Einwechslung war schnell vorbei, als Dejagah den Ball samt Jessen ins Tor beförderte.
Darüber, ob das Tor gültig war oder nicht, kann man streiten.Tatsache ist aber, dass sich der FCK selbst zu wenig Chancen erkämpft hatte.

Wir sitzen weitherhin am unteren Ende der Tabelle fest. Dennoch darf Kurz nicht gehen. Der FCK braucht ihn. Wir brauchen ihn, denn wenn wir aufhören daran zu glauben, dass alles gut wird, verlieren wir einen Teil von uns selbst....

Donnerstag, 22. September 2011

"Wo warst du, als Rangnick ging?"

Das Rangnick geht, ist ein Schock. Es ist ein so einschneidendes Erlebnis, dass man sich wahrscheinlich noch Jahre später gegenseitig fragen wird: "Wo warst du, als Rangnick ging?".

Ich glaube keiner hat geahnt, dass es einen wie Rangnick treffen könnte, aber es trifft oft die, bei denen man es am wenigsten erwartet hätte. Dass man bei einem Burnout eine Pause braucht ist völlig verständlich und ich bin froh, hat Rangnick es geschafft, noch rechtzeitig genug aufzuhören. Als Trainer hat man es keineswegs leicht, es ist stets der Trainer, der nach einer langen Niederlagenserie den Kopf hinhalten muss.

Umso schlimmer ist es, wie gewisse Leute momentan Mitleid mit Rangnick haben, aber am nächsten Spieltag wieder frischfröhlich "Trainer raus!" in der Kurve schreien, als wäre nichts gewesen. Zu sagen, dass sich im Fußball seit Enke etwas geändert hat, ist jämmerlich. Nicht einmal die eigenen Spieler werden verschont.

Doch es sind nicht nur die Fans die Übeltäter. Fromlowitz, dem damaligen Hannover-Helden hat man Ron Robert-Zieler vorgesetzt. Ein "Talent" aus Manchester, selbstverständlich wie van der Sar. Enke wurde damals gesagt, er solle sein wie van der Sar, nun war Zieler der van der Sar für Fromlowitz. Der Rest der Geschichte dürfte jedem bekannt sein. Überall stellt man junge Torhüter ins Tor, dass früher galt "je älter der Torhüter, desto besser und erfahrener ist er" hat man scheinbar völlig vergessen. Und selbstverständlich findet Jogi das toll.

Wenn jetzt aber auch noch ein Dutt, der in dieser Saison gefühlte 10x den Torhüter gewechselt hat, Ulreich und Adler gleichzeitig unter Druck setzt, indem er Leno, der gerade mal ein paar kümmerliche Spiele gemacht hat über den grünen Klee lobt und Ballack öffentlich demütigt, ein Umdenken im Fußball fordert, dann dreht sich bei mir der Magen um.


Leute....aufwachen!!!

Dienstag, 20. September 2011

Der Tag an dem Oenning ging

Auf der Klassenfahrt am Arsch der Welt kurz vor Mitternacht per SMS zu erfahren, dass Oenning seine Koffer packen musste, tut weh. Jedenfalls, wenn man Oenning mochte und dies war bei mir der Fall. Ich sass vor ein paar Wochen beim Freundschaftsspiel FC Luzern-HSV direkt hinter Oenning und ich bin froh über diese "Erfahrung".
Das Bild, das die Öffentlichkeit von Oenning hat, passt nicht zu diesem Mann, der damals wie wild an der Seitenlinie herumlief. Oenning ist auf seine Art der bessere Klopp. Er ist nicht überdreht, alles was er tut wirkt echt und genau diese Echtheit hätte der HSV gebraucht. Er hat geflucht, geschrien aber am Ende reichte es nur für ein 2:2 gegen den FCL. Es war ein Freundschaftsspiel, aber ein Sinnbild für die ganze bisherige Saison. Der HSV war an diesem Abend und an vielen Abenden zuvor weder schlecht noch unmotiviert. Oenning für die Pleiten der letzten Wochen die Schuld zu geben ist zu einfach. Es wird schwer werden für den HSV, der Titan aus dem Norden sinkt und verliert denoch nicht den alten Glanz. Ich war nie grosser HSV-Fan, aber als ich in Luzern das "Sex Machines"-Banner der wenigen HSV-Anhänger gesehen und ihre Begisterung für ihren Verein gehört hatte, da hätte ich mich am liebsten zu ihnen gestellt. Aber am Ende des Tages blieb mir und Oenning nur der sehnsuchtsvolle Blick zum Gästeblock, die Hoffnung, dass es irgendwann einmal besser wird....
An diesem Abend hat es geregnet, genau wie gestern, als ich in meinem Zelt lag. Der Regen trommelte auf das Dach und ich fragte mich, was der Sinn der ganzen Sache,der Entlassung Oennings, dem Profufussball überhaupt war......

Samstag, 17. September 2011

4x Jessen bitte...und 1x Klassenerhalt



Um ehrlich zu sein habe ich mich morgens als ich aufstand überhaupt nicht auf das Mainz-Spiel gefreut-ich weiss nicht einmal warum. Vielleicht hatte ich ganz einfach Angst. Angst wieder enttäuscht zu werden, Angst wieder gegen Mainz zu verlieren.
Das Kribbeln, das ich sonst immer hatte war weg, bis zu dem Augenblick, als ich die Westkurve sah. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas Schöneres gesehen. Und ja, ich weiss, dass das ein bisschen kitschig klingt.
Und ob man nun will oder nicht, man kann sich ihr nur schwer entziehen, auch wenn die Mainzer es zeitweise versuchten. Die 1:0 Führung tat weh, aber ich hatte es geahnt, sogar damit, dass Choupo-Moting das erste Tor schiessen würde, lag ich richtig. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Mainzer so doof waren, den Ball ins eigene Tor zu befördern und das 2:1 von Shechter nach einer Tiffert-Ecke war einfach nur perfekt.

Shechter passt ganz einfach zu uns, Shechter ist Lautern und Lautern ist Shechter (jedenfalls bis er womöglich auch nach Wolfsburg wechselt, aber an sowas will ich heute nicht denken).
Falls Kuntz irgendwann einmal auf die Idee kommt, wieder einen Spieler aus Israel zu holen, ich bin dabei! Cohen beim FCN und "unser" Shechter haben ihr Land bis jetzt jedenfalls gut repräsentiert.....und falls er irgendwo einen zweiten Tiffi findet, soll er ihn auch sofort kaufen. Vielleicht ähnelt Tiffert von allen FCK-Spielern, die in all den Jahren bei uns gespielt haben am ehsten Fritz Walter. Mag sein, dass er zu nett ist, dass all unsere Profis zu nett sind, aber ich bin froh, rennt hier keiner gleich zur Presse wenn was nicht stimmt, wie es bei Bayern der Fall ist. Wir müssen ja nicht sein wie der Rest der Liga, wir müssen auch nicht ständig gewinnen.
Doch hätte ich heute an diesem wunderbaren Tag noch einen Wunsch frei, dann würde er lauten "4x Jessen bitte, 4x Jessen für die Abwehr, 4x Tiffert fürs Mittelfeld, 2x Shechter als Stürmer und 1x Klassenerhalt".

Irgendwie werden wir es schon schaffen, denn der FCK hat die Fähigkeit, selbst in schlimmsten Zeiten wieder auzustehen, wie eine rote, riesige Macht. "Solangs in Deutschland Fussball gibt, solang gibts auch den FCK"....vielleicht ist dieser Satz ja doch wahr.









Sonntag, 11. September 2011

Das Jahr in dem Profis von Kirschbäumen fallen

"Es macht Spass, wenn der Gegner hilflos ist", soll Gomez nach dem FCK-Spiel gesagt haben. Da ich aus lauter Wut an diesem Tag die Sportschau nicht geguckt habe, habe ich dies erst gestern erfahren, aber es tat immer noch weh, so etwas zu hören. Und es tat auch weh, die Sportschau zu gucken. Wir sind an einem gewissen Tiefpunkt angelangt. Die gab es im letzten Jahr auch, nach dem 0:5 beim BVB und im Januar, als ich mich schon damit beschäftigt hatte, wie es wohl wäre, wieder in der 2.Liga zu spielen. Heute kann ich darüber lachen, wenn ich daran denke, wie ich meinem Vater in Freiburg inmitten von SCF-Fans zu erklären versuchte, was momentan beim FCK falsch liefe. Ich war der Meinung, dass "meine Jungs" mental völlig am Ende waren und das kriegte damals auch jeder Freiburger neben uns zu hören. Ich glaube nicht, dass ich am Ende der diesjährigen Saison auch noch lachen kann. Heute ist es anders. Damals hatten wir Qualität, nur fehlte uns teilweise der Wille, der nach jeder Niederlage immer kleiner wurde. Nun fehlt uns Qualität und Wille. Wenn ein Sukuta-Pasu im Nirgendwo rumstolpert, Sahan schon Probleme bei der Ballabnahme und Rodnei totale Aussetzer hat, dann bechäftigst du dich nicht damit, wie es wäre abzusteigen, dann bist du bereits dabei abzusteigen. Du nimmst alles hin, weil du zu geschockt bist, um zu weinen. Du sehnst dich nach den Zeiten, in denen der Betze noch die Hölle für die Gegner war und nicht für dich selbst. In der letzten Saison habe ich mir sogar gewünscht, wir hätten wieder Gerry oder Roos im Kader und auch jetzt tue ich es wieder. Sie hätten sich vielleicht auch mal negativ zu Lakic geäussert, statt ihm brav zum Wechsel zu gratulieren und Gerry hätte Lakic nach seinem Patzer gegen Frankfurt womöglich sogar an der Gurgel gepackt, wie er es einst mit Roos tat. Mir erscheint es so, als wären unsere Spieler einfach viel zu brav, naiv . Aber in einem Jahr, in dem die Profis von Kirschbäumen fallen, kannst du sowieso jeglichen Verstand und Vernunft vergessen.