Sonntag, 11. September 2011

Das Jahr in dem Profis von Kirschbäumen fallen

"Es macht Spass, wenn der Gegner hilflos ist", soll Gomez nach dem FCK-Spiel gesagt haben. Da ich aus lauter Wut an diesem Tag die Sportschau nicht geguckt habe, habe ich dies erst gestern erfahren, aber es tat immer noch weh, so etwas zu hören. Und es tat auch weh, die Sportschau zu gucken. Wir sind an einem gewissen Tiefpunkt angelangt. Die gab es im letzten Jahr auch, nach dem 0:5 beim BVB und im Januar, als ich mich schon damit beschäftigt hatte, wie es wohl wäre, wieder in der 2.Liga zu spielen. Heute kann ich darüber lachen, wenn ich daran denke, wie ich meinem Vater in Freiburg inmitten von SCF-Fans zu erklären versuchte, was momentan beim FCK falsch liefe. Ich war der Meinung, dass "meine Jungs" mental völlig am Ende waren und das kriegte damals auch jeder Freiburger neben uns zu hören. Ich glaube nicht, dass ich am Ende der diesjährigen Saison auch noch lachen kann. Heute ist es anders. Damals hatten wir Qualität, nur fehlte uns teilweise der Wille, der nach jeder Niederlage immer kleiner wurde. Nun fehlt uns Qualität und Wille. Wenn ein Sukuta-Pasu im Nirgendwo rumstolpert, Sahan schon Probleme bei der Ballabnahme und Rodnei totale Aussetzer hat, dann bechäftigst du dich nicht damit, wie es wäre abzusteigen, dann bist du bereits dabei abzusteigen. Du nimmst alles hin, weil du zu geschockt bist, um zu weinen. Du sehnst dich nach den Zeiten, in denen der Betze noch die Hölle für die Gegner war und nicht für dich selbst. In der letzten Saison habe ich mir sogar gewünscht, wir hätten wieder Gerry oder Roos im Kader und auch jetzt tue ich es wieder. Sie hätten sich vielleicht auch mal negativ zu Lakic geäussert, statt ihm brav zum Wechsel zu gratulieren und Gerry hätte Lakic nach seinem Patzer gegen Frankfurt womöglich sogar an der Gurgel gepackt, wie er es einst mit Roos tat. Mir erscheint es so, als wären unsere Spieler einfach viel zu brav, naiv . Aber in einem Jahr, in dem die Profis von Kirschbäumen fallen, kannst du sowieso jeglichen Verstand und Vernunft vergessen.

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